Achtung Achtung!

Die ESH hat nun eine neue eigene Plattform (abrufbar im Menü unter "Enthinderung"). Auf absehbare Zeit wird jene Plattform aktueller gestaltet sein als diese hier.

Gelbe Armbinde als Enthinderungssignal im Straßenverkehr?

Fast jeder kennt sie, die gelben Armbinden mit drei schwarzen Punkten. Viele glauben, daß es sich für ein spezielles Zeichen für Blinde handelt, doch das stimmt nicht (Zitat FeV):

Zitat:
“§ 2 Eingeschränkte Zulassung

  1. Wer sich infolge körperlicher oder geistiger Mängel nicht sicher im Verkehr bewegen kann, darf am Verkehr nur teilnehmen, wenn Vorsorge getroffen ist, daß er andere nicht gefährdet. Die Pflicht zur Vorsorge, namentlich durch das Anbringen geeigneter Einrichtungen an Fahrzeugen, durch den Ersatz fehlender Gliedmaßen mittels künstlicher Glieder, durch Begleitung oder durch das Tragen von Abzeichen oder Kennzeichen, obliegt dem Verkehrsteilnehmer selbst oder einem für ihn Verantwortlichen.
  2. Körperlich Behinderte können ihre Behinderung durch gelbe Armbinden an beiden Armen oder andere geeignete, deutlich sichtbare, gelbe Abzeichen mit drei schwarzen Punkten kenntlich machen. Die Abzeichen dürfen nicht an Fahrzeugen angebracht werden. Blinde Fußgänger können ihre Behinderung durch einen weißen Blindenstock, die Begleitung durch einen Blindenhund im weißen Führgeschirr und gelbe Abzeichen nach Satz 1 kenntlich machen.
  3. Andere Verkehrsteilnehmer dürfen die in Absatz 2 genannten Kennzeichen im Straßenverkehr nicht verwenden.”

Quelle: http://www.gesetze-im-internet.de/fev/__2.html

Es kann für Autisten aus verschiedenen Gründen von Vorteil sein, wenn in manchen Situationen offen erkenntlich ist, daß beispielsweise nicht alles was passiert auch sicher erfasst wird. Und genau das wird in der Öffentlichkeit mit diesem Zeichen gemeinhin am meisten verbunden. Die Beschränkung auf körperlich Behinderte und Blinde, kann man wohl etwas flexibel deuten, denn Autismus ist bekanntlich auch körperlich zu nennen und hat vor allem nicht selten eindeutige Relevanz in Bezug auf den Straßenverkehr.

Letztlich muß die Verwendung dieses Zeichens in verschiedenen möglichen Formen (z.B. auch als Anstecker) jeder Autist für sich selbst entscheiden und verantworten. Eine gezielte Anwendung beim Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln kann ohne verbale Erklärung im Zweifel angemessenere Reaktionen und Verständnis erwirken. Andererseits sind Probleme durch aufdringliche ungefragte Hilfsbereitschaft möglich. Probieren geht über studieren.