Achtung Achtung!

Die ESH hat nun eine neue eigene Plattform (abrufbar im Menü unter "Enthinderung"). Auf absehbare Zeit wird jene Plattform aktueller gestaltet sein als diese hier.

Behindert?

Dem Begriff der Behinderung hängt in unserer Leistungs- und Spaßgesellschaft ein mehr oder weniger schwerer Makel an. Deswegen gibt es oft Anlaß zu Spott, wenn ein Autist sich selbst vehement als gesunden Teil der Normalität sieht, aber andererseits beim Versorgungsamt einen Schwerbehindertenausweis beantragt und sich bei Gelegenheit auf das Verbot der Benachteiligung Behinderter nach Art.3 GG beruft. Normal und behindert, das passt doch nicht zusammen! Oder doch?

Anders zu sein als die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung kann vielerlei Probleme mit sich bringen. So kommt es beispielsweise, daß Menschen, die ohne jede körperliche Andersproportionierung zwischen 120 und 130cm groß sind, schlicht nur wegen ihrer Größe laut AHP mit einem Grad der Behinderung von 50 einzustufen sind. Die Behinderung dieser Person besteht unter anderem darin an hohe Regalfächer und Hängeschränke nicht ohne Hilfsmittel zu gelangen.

Eine Gauss´sche Normalverteilung besteht unter anderem aus ihren Enden. Das Gleiche gilt für die Normalität an sich. Der Begriff der Behinderung ist, wie Definitionen von Krankheit, ein kulturelles Konstrukt. Was schmerzen kann, ist aufgrund von Schwächen schlecht behandelt zu werden und das ist mit oder ohne solche Begriffe ein nie endendes Thema, solange es Menschen gibt, die sich durch Abwertung anderer aufzuwerten wähnen, sei es durch direkte Beleidigungen oder durch entmündigende “Hilfe”.

Eine vertiefende Aufsatzsammlung zum Thema findet sich hier.