Was ist das eigentlich für ein Name? Taugt er zur Selbstbeschreibung?
Das aus dem medizinischen Bereich stammende Wort "Autismus" leitet sich vom griechischen "autos" ab, was soviel wie "selbst", "für sich" oder "allein" bedeutet.
Dieselbe Wortwurzel findet sich in den Begriffen "Autonomie" (autos = selbst; nomos = Gesetz) und "Automobil" (autos = selbst; mobilis = beweglich). "Autonymität" als Gegenteil der Anonymität bezeichnet die Eigenschaft etwas unter dem tatsächlichen Namen zu tun (autos = selbst und onyma = Name statt an = nicht und onyma = Name). Wer "autochton" ist, der ist alteingesessen und bodenständig (autos = unmittelbar; chthon = Erdboden, Heimat).
Die Begabung zu Selbstbesinnung kann durchaus positiv gesehen werden. Zumal innerhalb einer Gesellschaft, deren Glieder häufig darunter leiden, sich selbst zu verlieren. Der Begriff "Autismus" ist in seiner etymologischen Natur also durchaus flexibel und besitzt regelrecht spirituelle Dimensionen. Ein Kompliment. Lediglich das noch vorherrschende Klischee dazu ist in Teilen ziemlich ärgerlich.
Sich Autist nennen - im Prinzip kein Problem.