rückblick auf stationen im leben
die zeit bis zum kindergarten war... anfangs schrei-intensiv bis wir uns auf einander eingestellt hatten.
gesprächsintensiv... wir führten gespräche miteinander, da konnte kaum ein erwachsener mithalten
die gedankengänge waren immer wieder zum staunen.
ich hatte ein kind, das morgens bereits voller energie und mit der sonne im gesicht aufstand.
dann kam der kindergarten und das erste begutachten lassen.
es kam die spieltherapie, die ergotherapie, die logopädie und privat waren wir oft schwimmen.
später kam heilpädagogisches reiten dazu, allerdings waren die anderen therapien da bereits abgeschlossen.
im kindergarten wurde wert auf umgangsformen gelegt... *schau mich an* das hat mein kind stets begleitet. jedes anschauen wurde begrüßt, so nach dem motto: na also, geht doch.
dass das kind anderen kindern aus dem weg ging und sich nie wohlfühlte wenn die gruppe voll war, das entging den tanten.
dass sich das kind sehr eng an die erwachsenen anschloss... entging ihnen auch.
und dass sie für freundschaften sehr tief in ihre trickkiste greifen mussten... schieben und drängen... das verdrängten sie dann.
durch die therapien, die früh angesetzt wurden, da wurde dem kind erstmals gezeigt... okay, ein paar wenige dinge kannst du wirklich, aber es gibt sehr viele dinge die du nicht kannst, also fangen wir an sie zu trainieren.
später wird gesagt, wenn du diese medizin nimmst, dann bist du wie die anderen.
noch später wird gesagt, du und die mama, ihr kommt nicht so gut miteinander aus, es ist nicht schlimm, wenn ihr getrennt werdet.
ein leben lang... wird übertüncht und verschoben, wird passend gemacht, was anders gedacht war... wir munter therapiert und hier probiert und dort versucht. wird mit druck gearbeitet und mit versprechen, die nicht gehalten werden können.
das enttäuscht zutiefst. wie kann man aus jemand, jemand ganz anderen machen? der versuch alleine, sollte sich von selbst verbieten.
aus einer katze wird kein hund und umgekehrt wird's auch nichts; liebenswert sind beide, aufgrund der vielfalt die sie bieten.
autistische kinder werden erwachsen.
wie sagte mein kind einmal zu mir? ich hoffe ich krieg das statement wenigstens sinngemäß hin:
ich hab mein leben lang gemacht, was andere für gut befanden; ich hab mein leben lang eine rolle gespielt, nun bin ich groß und hab fast keine ahnung wer ich bin und was ich kann.
ich muss das jetzt erst herausfinden.