Tücken ausschließlich schriftlicher Kommunikation

Zusatzfrage

Mir reicht es Beiträge anderer zu lesen, um mich nicht mehr einsam zu fühlen.
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Ich fühle ich mich erst in einem Moment nicht mehr einsam, wenn jemand irgendwie im Forum auf mich reagiert.
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Keine Stimmen
 
Abstimmungen insgesamt : 4

Tücken ausschließlich schriftlicher Kommunikation

Beitragvon 55555 am Montag 4. Mai 2009, 22:07

Schriftliche Kommunikation ist allgemein als barrierefrei für Autisten zu betrachten, jedoch weist sie wohl auch einige Problemfelder auf. Ich habe z.B. den Eindruck, daß sie manche dazu drängt sich laufend zu irgendetwas mitzuteilen. Man bekommt nur Aufmerksamkeit in diesem Medium, wenn man auch was schreibt. Und Autisten fühlen sich offenbar durchaus oft einsam? Ein Dilemma? Vielleicht kann das auch zu Burnouts führen? Welche Auswege kann es für Autisten geben, die barrierefrei am besten schriftlich kommunizieren, aber zugleich eine gewisse Sehnsucht nach "Gegenwart" anderer verspüren?
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Re: Tücken ausschließlich schriftlicher Kommunikation

Beitragvon Hans am Montag 11. Mai 2009, 15:15

Mir reicht es mich mit der Gedankenwelt anderer zu befassen, es muß nicht "zeitgleich" sein,
um mich ihnen nahe zu fühlen.
 

Beitragvon azrael am Montag 11. Mai 2009, 17:11

um mich auf schriftlicher ebene einsam fühlen zu können (ein zustand, der bei mir allgemein nicht allzu oft herrscht), müsste ich erst einmal kommunizieren können.
 

Re: Tücken ausschließlich schriftlicher Kommunikation

Beitragvon Mi Mundo am Montag 11. Mai 2009, 20:48

Also ich fühle mich generell nicht einsam, ich könnte ganz allein auf einer Insel sein ohne jegliche Verbindung, auch dann wäre ich nicht einsam.
Ich hatte es schon einmal so ähnlich, das ich praktisch für niemanden mehr zu erreichen war.
Vermisst habe ich damals nichts. Ich brauche nur etwas Beschäftigung, sollte schon sinnvoll sein, dann kann ich so leben, ohne jegliche Kontakte.
 

Re: Tücken ausschließlich schriftlicher Kommunikation

Beitragvon Viktor am Dienstag 12. Mai 2009, 09:01

Kommt auf meine Stimmung an, manche Antwort kann ich auch mal als Bedraengung empfinden,
besonders wenn ich kein Fragezeichen dahinter gesetzt habe. Ich erwarte nicht immer eine Antwort
und bin selbst oft auch bei meinen Threads mit Fragestellung bei neuen aufkommenden Fragen von anderen nicht mehr in der Lage sie zu beantworten. Ist nicht boes gemeint, irgendwas in mir kann nicht antworten, selbst wenn ich die Antwort weiss.

Ich habe viele Gedanken und moechte sie einfach loswerden, schreiben befreit mich, vielleicht bewegen meine Texte andere auch und vielleicht koennen andere damit etwas fuer sich anfangen
und so auch ihr Selbst finden.

Nicht immer stecken hinter schreibwuetigen egoistische Gedanken, wird aber einem gerne von Huns und Kunz in der Internetwelt so unterstellt.

Aber die Menge traegt mich, es ist schoen zu wissen, das da jemand da ist, selbst wenn er nichts antwortet.
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Re: Tücken ausschließlich schriftlicher Kommunikation

Beitragvon Andreas K. am Freitag 26. Juni 2009, 01:54

Die erste Barriere beim Internetschreiben ist das Sehen können, zweite die Beherrschung der Schriftsprache und die Dritte die Beherrschung des Computers. Nicht alle Autisten und Autistinnen können diese drei Dinge gut.
Allgemein heißt Barrierefreiheit im Internet, daß es auch Audio- (Hör-) Versionen gibt! Da war die Sehbehindertencommunity schneller als wir.
Bei mir selber ist das so, daß es für mich im Internet schwierig ist, den Verbindlichkeitsgrad der Kommunikation festzustellen. An der Sprachform gelingt es manchmal.
NA/NT sagen einerseits, das wäre wie eine elektronische Postkarte-- schnelle Grüße ohne viel zu überlegen-- aber sie sind dann doch oft beleidigt, wenn was komisch formuliert ist. Beziehungsebene hineingeheimsen halt; intuitive Überprüfung durch Augenpartien klappt nicht im Netz.

Für meinen Teil merke ich meist erst daran, ob eine Reaktion kommt, und wie sie ausfällt, wie etwas gemeint war. So setze auch ich mich daher unter Zwang, zumindest alle 2 bis 3 Tage meine mails und aktiven Foren zu durchforsten. Man will ja keine Mißverständnisse produzieren... Das finde ich ziemlich zwiespältig . Manchmal will ich einfach meine Ruhe haben oder gar eine Selbstreflexionsphase einlegen. Das bedeutet dann die Reduktion mündlicher UND virtueller Kommunikation.
Andererseits finde ich natürlich auch die Möglichkeiten gut, sich mit diesem neuen Medium vielen zugleich mitteilen zu können.
 

Re: Tücken ausschließlich schriftlicher Kommunikation

Beitragvon Bluna am Freitag 26. Juni 2009, 11:30

Ein wirklicher Vorteil der schriftlichen Kommunikation ist für mich die Möglichkeit,erst in Ruhe überdenken zu können bevor ich antworte.
Andere Kommunikationsformen erfordern eine relativ zeitgleiche Antwort,die mich teilweise vor Probleme stellt.
Vorteil ist auch,dass gewisse Störfaktoren ,wie Lärm und Unruhe in der Umgebung von mir dabei reduziert werden können,indem ich Örtlichkeiten und Zeitpunkt für die Kommunikation selber
mitbestimme.
Trotzdem bleiben noch genug Möglichkeiten,etwas nicht zu verstehen,oder falsch verstanden zu werden.
In diesem Fall hilft es mir dann weiter wenn Jemand möglichst viele Facetten seiner Ansichten zur Sprache bringt.Auch wenn ich dann nicht auf jedes Detail antworte,hilft es mir im Verständnis.
 

Re: Tücken ausschließlich schriftlicher Kommunikation

Beitragvon azrael am Donnerstag 13. August 2009, 16:10

in einem magazin entdeckt:
alleinsein/einsamkeit
 


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